Isabel B. Zimmermann, Isa, KritzelPixel oder Kritzi.
Den einen oder anderen dieser Namen habt ihr sicherlich schon gehört. Manche haben sie als Autorin kennengelernt, andere als Zeichnerin, wieder andere als Streamerin. Außerdem ist sie Fotografin, Designerin, Illustratorin, Moderatorin und selbsternanntes „kreatives Chaos“.
Isa (Für diesen Namen entscheiden wir uns ab hier 😁) begeistert ihre treue Leserschaft mit nahbaren Charakteren und fantasiegeladenen Geschichten. Eine davon – Boris – Blutlinie – ist bei uns aktuell als Schmuckausgabe vorbestellbar. Darum nutzen wir die Gelegenheit, mehr über die Schöpferin des humorvollen Vampirkrimis in Erfahrung zu bringen.
Vielen Dank an Isa für das wundervolle Interview!
»Meine Mutter erzählt immer, dass sie mir einen Pinsel und Wasserfarben in die Hand gedrückt hat, da hab ich gerade Sitzen gelernt. Den farbverschmierten ersten Malereien in meiner Mappe nach zu urteilen, kommt das wohl hin.« (Isa)
Schon als Kind nutzte das „kreative Chaos“ Isa die Kunst, um sich mitzuteilen. Aktiv an ihren Fertigkeiten als Zeichnerin arbeiten tut sie jedoch erst seit einigen Jahren. Aus dem Wunsch heraus, selbstausgedachte Figuren ihrer Vorstellung getreu umsetzen zu können, erlernte sie das handwerkliche Zeichnen. Dafür sei großes Können vonnöten, doch ihr Ziel sei Motivation genug gewesen, verrät sie uns.
Sie zeichnete und teilte eigene Comics, erweckte die Geschichten aus ihrem Kopf auf diese Weise zum Leben. Dass sie andere an ihrer Fantasie teilhaben ließ, führte schließlich zu einer weiteren großen Leidenschaft: Vor der Kamera sitzen 🎥
„Das begann vor gut 15 Jahren, als ich auf Animexx gefragt wurde, wie ich meine Comics zeichne“, erinnert sich Isa. „Ich fand das schriftlich schwierig zu erklären, deshalb schnappte ich mir iMovie, machte fix einen Kanal auf diesem brandneuen YouTube auf und durfte feststellen, dass ich anderen mit meinen Anleitungen durchaus etwas vermitteln konnte, und wenn es nur Motivation war.“
Da sie selbst von kostenlosen Tutorials im Internet profitiert habe, um Zeichnen zu lernen, habe sie es irgendwie als Pflicht angesehen, ihr Wissen weiterzugeben und das so zugänglich wie möglich.
Inzwischen verfolgen um die 100.000 Menschen ihren Content – sowohl auf dem nicht mehr ganz brandneuem YouTube als auch auf Twitch! Über die Zeichentipps hinaus nimmt sie ihre Zuschauerschaft in den Streams mit in ihren (Arbeits-)Alltag, gibt Updates zu Projekten, zockt Pen & Paper oder Videospiele.
Was die Projekte betrifft, so erstellt sie noch immer leidenschaftlich Graphic Novels und zeichnet ihre Kurzgeschichten. Irgendwann habe sie aber festgestellt, dass sie die vielen Ideen zu ihren Lebzeiten nicht mehr gezeichnet bekommen wird, gesteht sie uns. Das Schreiben aber habe ihr ein ganz neues Ausdrucksmedium eröffnet, mit dem sie ihre Gedanken anders strukturiert festhalten kann 💻
Doch woher kommt all die Inspiration? Isa erzählt, dass der Film Das letzte Einhorn, der Anime Record of Lodoss War und Videospiele wie Dragon Age zu den Geschichten zählen, die sie lange in den Bann gezogen und außerdem massiv ihre Fantasie beeinflusst haben. Grundsätzlich ist es das Fantasy-Genre, in dem sie ganz und gar aufgeht.
»Fantasy erlaubt mir, alles zu erforschen und zu erkunden, fern der gesellschaftlichen Normen und Regeln unserer Realität, die nicht für Menschen wie mich gedacht sind. In der Fantasy dürfen auch Leute wie ich existieren und das war für mich wortwörtlich überlebenswichtig.« (Isa)
Da Fantasy ein Dach-Genre sei, welches ohnehin mit anderen Genres gefüllt werden müsse, habe sie sich auf diese Art tatsächlich an jedem weiteren Genre, das sie bisher spannend fand, schon versucht.
„Aber ich hab auch schon Contemporary-Selbstfindungsgeschichten geschrieben“, fügt sie hinzu. „Die mag ich auch sehr gerne. Wenn es sich nur um das Leben oder den Versuch in unserer Welt zu leben dreht. Ich liebe Beziehungen, ob freundschaftliche oder romantische, das interessiert mich an Geschichten am meisten.“
Beim Schreiben sind ihr nicht nur die Beziehungen zwischen ihren Charakteren, sondern vor allem die Charaktere selbst eine Herzensangelegenheit. Auf unsere Frage, was für sie eine gute Protagonistin oder einen guten Protagonisten ausmacht, antwortet sie kurz und bestimmt: „Für mich persönlich muss das jemand sein, den ich verstehe oder verstehen möchte.“
Mit Blick auf ihre persönlichen Herausforderungen erwähnt sie „das Übliche“: Aufstehen, Essen, Leben. Manchmal reiche es auch nur zum Existieren und dabei wisse sie auch nicht, wie sie es hinkriegt, zu malen und zu schreiben. Vermutlich sei beides essenziell für ihre Existenz und gehöre zu ihr, wie Atmen.
Ihren Figuren schenkt Isa eine eindeutige Gemeinsamkeit, mit der sie ihre Leser*innen abholt: „Meine Charaktere struggeln alle mit ihrer Existenz, versuchen aber, sich aufeinander einzulassen oder lernen es. Ich zeige auch gerne vermeintliche Stereotype auf, nur um sie dann ein paar Kapitel später zu brechen, oder zu aufzuzeigen, dass Stereotype nicht per default etwas Schlechtes sind, sondern nur das, was wir daraus machen.“
Grundsätzlich identifiziert sie sich – zumindest ein Stückweit – mit all ihren Charakteren, am meisten jedoch mit der Drachenfrau Nyth as ihrer High-Fantasy-Reihe Atlas des Äthers: „Sie existiert schon ewig in meinen Tagträumen als ein Charakter, der meine Art der Wahrnehmung teilt.“
Erst durch das Feedback von Lesenden hat Isa erfahren, dass sich auch viele andere mit der Figur identifizieren konnten. Seitdem fühlt sie sich ihr sogar noch näher und erzählt, durch sie habe sie sich nicht mehr so allein in ihrer Realität gefühlt. Das sei auch der Grund dafür, weshalb das Veröffentlichen im Allgemeinen eine so besondere Erfahrung für sie war. Vorher habe sie schließlich immer nur für sich selbst geschrieben ✍️
»Wir alle leben in unserer eigenen Welt. Aber ich hoffe immer, genau das auch in meinen Geschichten zu zeigen.« (Isa)
Mit Boris – Blutlinie kehrt Isa zurück ins Mona-Universum, erzählt dabei eine unabhängige Geschichte. Der Urban-Fantasy-Krimi mit Biss, Wolfshaaren, Elfenstaub und Leichen ist vor allem witzig, super queer und absolut magisch! Darum geht’s 👇
„Alle Vampire sind Monster. Dessen wird sich der rund 2000 Jahre alte Boris wieder bewusst, als er für seine Ausbildung zum Kriminalbeamten gezwungen ist, wieder frisches Blut zu trinken. Ambrosia hat ihn für viele Jahrzehnte menschlich gemacht, ihm ermöglicht fast ohne Blut auszukommen – aber Menschlichkeit hilft ihm im Kampf gegen Untote, Werwesen und Dämonen nicht weiter. Es ist vor allem seine eigene Art, gegen die es zu kämpfen gilt. Ein Vampirclan verbreitet Angst und Terror in der Stadt. Vampire mögen Monster sein, aber nicht alle Monster sind grausam. Boris und sein Team bestehend aus Werwolf, Dryade und Oger ringen nicht nur um das Schicksal der Stadt Frankfurt, sondern auch mit ihren bestialischen Instinkten – und manchmal um die Fernbedienung im Aufenthaltsraum.“
Wir haben Isa nach ihrem Lieblingszitat aus dem Buch gefragt – stattdessen gibt sie uns eine Auswahl ihrer liebsten Kapiteltitel, denn die sind für sie das, was anderen die liebsten Zeilen bedeuten: „Haarig mit Aussicht auf Glitzer“ oder „Einmal Hirn mit Sauce!“ oder auch „Süß mit einem letzten Hauch Leben“ 🐺✨
Bei diesen Kapitelüberschriften bekommen wir ein eindeutiges Gefühl dafür, was uns in Boris erwartet. Darum ist es an dieser Stelle wohl an der Zeit, die Aufmachung der Geschichte zu zeigen!
Die Schmuckausgabe wurde von Isa selbst gestaltet und hat folgende Extras:
- Hardcover mit Farbschnitt, Spot Lack und Prägung
- 32 Seiten farbiger Illustrationsteil mit Illustrationen zu jedem Buchkapitel, Charakter-Vorstellungen sowie Comic-Short-Stories aus dem Mona-Universum
- Vorab-Release im Dezember (die Reguläre Ausgabe wird es erst im März 2024 geben)
- Signatur der Autorin
Und es gibt sogar die Chance, etwas zu gewinnen:
Unter allen Vorbesteller*innen dürfen wir eine Überraschungsbox zum Mona-Universum mit weiteren vampirischen Special Editions verlosen! Ein*e Gewinner*in wird zufällig ausgelost und wird erst mit Erhalt des Buches informiert.
Gestalten ist für Isa wie ein Sog und oft realisiert sie erst Monate danach, was sie alles geschafft hat. Sie sagt, für sie sei es ein: „Und das noch und das noch und das noch!“ – sie schaue selten zurück, was dabei alles rumkommt, und plötzlich programmiere man ein Videospiel … 👀
Die Gestaltung der Schmuckausgabe bedeutete für sie zwei wirklich intensive Monate und einmal sogar die Hilfe eines Orthopäden, beichtet sie uns. Gern hätte sie noch so viel mehr gemacht, aber irgendwann müsse man ja auch mal fertig werden. Es mache ihr immer Spaß, die Worte mit Bildern zu untermalen, egal wie sehr einem danach die Hand wehtut.
Und das Ergebnis kann sich sehenlassen, wir sind hin und weg! Ein riesiges Dankeschön an Isa für das Herzblut, das für sie selbst, aber auch für uns alle anderen in dieses Buch geflossen ist 🩸
Zum Abschluss noch eine besondere Ankündigung:
Isa wird als einer unserer Stargäste auf der ersten cofly Book Night am 9. Dezember dabei sein ❄️
Ihr habt die Möglichkeit, sie bei einem Meet & Greet persönlich kennenzulernen und bereits ein Exemplar von Boris zu ergattern! Wir freuen uns schon riesig auf ihren Besuch – mehr Infos und kostenlose Tickets gibt es in unserem Shop.
Hier gelangt ihr übrigens zur Website von Isa, wo auch Twitch, Instagram & Co. verlinkt sind: www.kritzelpixel.de
Hat euch der Blogartikel gefallen? Welche Themen interessieren euch für die Zukunft? Wir freuen uns über euer Feedback!
Eure Maddy und das Chest of Fandoms Team 💚
Artikel teilen: