Bookstagram, BookTok und BookTube – Wer die Online-Buchcommunity sucht, wird hier fündig 📖✨ Auf all diesen Plattformen findet ihr nicht nur uns, sondern auch viele Bloggerinnen und Blogger, die sich dort mit Gleichgesinnten über ihre große Leidenschaft auszutauschen: Bücher. Sie geben Lesetipps, teilen Rezensionen, halten Readathons (Lese-Marathons) ab und und und. Manche stehen schon seit Langem in der Öffentlichkeit, zum Beispiel Marah (@lovebookstoo) oder Marius (@booknator), die beide seit etwa zehn Jahren Teil der Online-Community sind. Wir haben mit den beiden und sechs weiteren Bloggenden aus unserer geliebten Buchbubble gesprochen, um herauszufinden, wie man erfolgreich einen Buchblog auf Social Media betreibt und was Erfolg beim Buchbloggen überhaupt bedeutet ☺️
Tell me why 🎶
Zuerst interessiert uns natürlich, was den besonderen Reiz des Buchbloggens ausmacht. Darum haben wir in die Runde gefragt, was daran die meiste Freude bereitet. Für Jenny (@beautyandthebook26) ist die Antwort eindeutig:
»Die Menschen, die man kennenlernt, und der Austausch.« – Jenny
Dabei stimmen ihr ausnahmslos alle zu 😌 Der Austausch steht im Vordergrund und sorgt für die magische Anziehungskraft der Buchbubble.
Janine (@bookaholic.bookahontas) erklärt das so: „In meinem Freundeskreis gibt es keine Leseratten, umso schöner ist es für mich, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, aber auch der engere Kontakt mit Verlagen und Autor*innen ist etwas, das ich nicht mehr missen möchte.“
Dieser Kontakt entsteht unter anderem durch die Vergabe kostenloser Rezensionsexemplare, die laut Lea (@tigerlillysbooks) einen weiteren großen Vorteil des Buchbloggens ausmachen. Sie liebt es außerdem, sich kreativ austoben zu können, zum Beispiel bei der Bildbearbeitung.
Für Laura (@laurasforeststories) spielt die Kreativität ebenfalls eine große Rolle. Sie schwärmt, kein Beitrag sei wie der andere und es gäbe so vieles, über das man schreiben könne.
Dina (@dinablogsyou) ergänzt, dass sie vor allem die Möglichkeit schätzt, Leute zu inspirieren, die selbst nicht bloggen: „Ich freue mich jedes Mal darüber, wenn jemand auf meine Empfehlung vertraut. Ich denke es gibt keine schönere Aussage als Ich habe das Buch wegen dir gekauft. Das ist für Buchbloggende der größte Vertrauensbeweis aller Zeiten und eine große Ehre.“
Aber mich kennt doch niemand 🙈
»Bookstagram ist super groß und kann gerade am Anfang sehr einschüchternd sein.« – Janine
Sich jederzeit mit Menschen über etwas austauschen zu können, das einem am Herzen liegt, birgt einen ganz eigenen Zauber. Aber wie entsteht erst ein solches Netzwerk, in dem das möglich ist? Einfacher gesagt: Wie lernt man online andere Bücherwürmer kennen, statt ins Leere zu posten? 🤝
„Einfach selbst aktiv sein. Kommentieren, Storys liken, mal jemanden im Beitrag erwähnen, wenn man inspiriert wurde. Dann kommt das alles von selbst“, rät Marius. Er gibt außerdem den Tipp, auf Messen oder anderen Buchevents über den eigenen Schatten zu springen und andere Leute direkt anzusprechen. „Da freut sich wirklich JEDER drüber“, verspricht er uns. „Alle sind immer so lieb und deswegen ist die Community auch so besonders!“
„Jeder freut sich über das Teilen seiner Beiträge und das Interagieren untereinander“, stimmt Lea zu und auch die anderen sind überzeugt, dass es sich lohnt, seine Scheu zu überwinden.
Laura hat gute Erfahrungen damit gemacht, in Warteschlangen auf Buchmessen ins Gespräch zu kommen: „Die meisten sind total lieb und tauschen gerne ihre Blog-Namen untereinander aus.“
„Wir beißen nicht“, versichert Marah mit einem Zwinkern. „Durch sowas entstehen richtig tolle Gespräche. […] Ich bin auch eher ein introvertierter Mensch und das auf andere Zugehen kann manchmal echt schwer sein, aber es lohnt sich!“
Ob man nun in derselben Warteschlange auf eine Signatur hinfiebert oder online über dieselben Bücher schwärmt – oftmals lässt sich der gemeinsame Nenner für einen Gesprächseinstieg leicht finden 😉
So sieht es auch Dina: „Der beste Weg wäre tatsächlich zu schauen, wer welche Bücher liest. Dadurch hat man dann definitiv schon einige Gemeinsamkeiten über die man sich dann unterhalten kann, darum geht es ja letztlich beim Buchbloggen.“
Auf die ✨ inneren Werte ✨ kommt es an
Ist man erst einmal Teil der Community, möchte man den bestmöglichen Content teilen. Doch wer entscheidet überhaupt, was „guter Content“ ist? Gibt es Kriterien, an denen man das festmachen könnte? 😳
Lea fallen gleich mehrere mögliche Kriterien ein: Präsenz, Authentizität, Individualität und schöne, ansprechenden Fotos (bzw. Videos).
Besonders mit der Authentizität trifft sie auf Zustimmung. „Der Content sollte authentisch sein, mit eigenen Worten verfasst und nicht von anderen kopiert sein“, sagt zum Beispiel Laura und betont dazu den respektvollen Umgang miteinander: „Außerdem sollte man immer sachlich bleiben, es stecken echte Menschen hinter den Büchern und man sollte niemanden verletzten.“
Auch Abwechslung scheint für die meisten ein großes Thema zu sein. Marah erzählt, ihr seien abwechslungsreiche Videos und Beiträge wichtig, und Janine empfiehlt, neben gehypten Büchern ebenso den kleinen Verlagen und Selfpublisher*innen eine Plattform zu bieten.
„Ich denke, hier kommt es auf eine gute Mischung der Bücher und Genres an“, teilt Janine mit uns. Gleichzeitig setze sie auf faire und interessante Rezensionen.
Alle von ihnen sind mit ihren Blogs sichtbar und aktiv in der Buchcommunity. Sie haben also ihr Rezept gefunden. Nur wie lässt sich bewerten, ob der eigene Content interessant oder authentisch genug ist, um andere anzusprechen?
»Guter Buchcontent ist sehr subjektiv. Einigen gefällt mein Content und anderen wieder gar nicht.« – Dina
Nach jahrelangem Bloggen auf Bookstagram ging Dina in eine lange Social Media Pause, bevor sie ihre Freude am Bloggen wiederfand. Nun ist sie ausschließlich auf BookTok aktiv, denn sie entdeckte, dass es ihr den meisten Spaß bereitet, Videos zu drehen. Diese Freude ist ihr anzumerken!
Darum empfiehlt es sich, den Content zu produzieren, auf den man selbst die größte Lust hat und mit dem man seine eigenen Interessen widerspiegelt. Marah sieht das genauso und bekräftigt, wie wichtig Ehrlichkeit sei und dass Creator*innen hinter den Inhalten, die sie posten, stehen.
Auch Schani (@schanisbooks) ist überzeugt, dass guter Content nur dann entsteht, wenn er auf echter Leidenschaft basiert 💚
»Guter Content sind für mich nicht Bilder oder Reels, sondern die Herzmenschen, die dahinter stehen. Die Menschen, die mit Passion und Herz hinter ihren Beiträgen stehen, DIE produzieren den geilsten Content.« – Schani
Für Marius ist außerdem essenziell, wie viel Mühe in den Inhalten steckt. Das sei laut ihm aus verschiedenen Dingen, wie dem Videoschnitt, dem Posttext oder detailreichen Bildern, ersichtlich. Ihm gefällt es, „wenn Herz drin steckt und sich das rausliest“. Auf die technische Qualität achtet er ebenfalls. Um gute Aufnahmen hinzubekommen, empfiehlt er, das Tageslicht zu nutzen.
Diesem Tipp schließen sich auch andere an. „Jetzt im Winter kann ich das leider nicht immer garantieren, weil es einfach zu dunkel ist“, gesteht Dina. „Aber ich gebe mein Bestes.“
Für sich selbst kann man guten Content auch definieren, indem man sich fragt, welchen anderen (Buch-)Accounts man gern folgt.
Schani zu Beispiel legt viel Wert darauf, wie sympathisch ihr die Person hinter dem Blog erscheint, und damit ist sie nicht allein. Authentizität und ein ähnlicher Buchgeschmack, der sich anhand der Beiträge erkennen lässt, motivieren zum Folgen.
„Die Buchempfehlungen spielen dabei eine große Rolle, da ich immer gerne neue Werke entdecke, die vielleicht nicht immer auf Instagram und TikTok Beachtung erhalten“, erklärt Dina und auch Laura freut sich besonders über Inhalte und Bücher, die man vergleichsweise selten auf Social Media zu sehen bekommt.
»Es ist schön, wenn es eine bunte Vielfalt in meinen Newsfeed gibt.« – Laura
Dina hat sich zudem seit letztem Jahr vorgenommen, vor allem auf die Werte zu achten, die eine Person vertritt, bevor sie ihr folgt. Jemandem, der sich rassistisch, homophob, islamfeindlich, antisemitisch etc. äußere, wolle sie keine Plattform bieten!
Followerzahlen sind dabei allen Blogger*innen, mit denen wir gesprochen haben, egal. Ein ästhetischer oder herausstechender Feed, erkennbare Passion oder interessante Lesetipps können neugierig machen – unabhängig davon, wie viele Menschen einen Account bereits entdeckt haben 😉
How (not) to bookblog 💻
Ein präsentes Thema für alle Bloggenden ist die Reichweite. Wer seine Gedanken und Erlebnisse mit der Öffentlichkeit teilt, baut sich unweigerlich eine eigene Community auf und freut sich selbstverständlich, wenn diese mit der Zeit wächst. Gerade zu Anfang braucht man laut Schani allerdings viel Geduld. Followerzahlen und Likes solle man am besten ausblenden und sich darauf konzentrieren, den Content zu produzieren, auf den man Lust habe.
»Zieh dein Ding durch und sei stolz auf das, was du machst.« – Marah
Der Spaß sollte im Fokus stehen, da sind sich alle einig. Dina führt aus, dass unbedingt sowohl das Lesen, als auch das Fotografieren und Schreiben Spaß machen sollten. Schließlich bestehe das Buchbloggen nicht nur darin, Bücher schön zu positionieren, sondern auch darin, ihren Charakter einzufangen. Darüber hinaus sei es wichtig, sich nicht zu stressen, ob beim Posten oder Lesen, damit die Freude nicht verlorengehe.
Der größte Spaßkiller ist laut Marius der Vergleich mit anderen Blogs. Dabei gehe schnell die eigene Kreativität verloren und die sei es schließlich, die Follower*innen erst begeistere. Er ist ein Fan davon, Neues auszuprobieren und so herauszufinden, was einem am besten gefällt. Solange man aktiv bleibe, komme der Rest ganz automatisch.
Dieser Ansicht ist auch Janine. Sie gibt den Tipp, einen konstanten Austausch sicherzustellen. Wenn jemand Beiträge like oder kommentiere, sei es das Beste, die Interaktion zu erwidern. „Poste […] über Themen, die dir am Herzen liegen“, fügt sie hinzu. »Auch wenn du anfangs nicht so sicher bist, wie du deine Beiträge gestalten möchtest, lass dich davon nicht verunsichern, der Feinschliff kommt mit der Zeit von ganz allein.«
Nach Lauras Erfahrung fängt man am besten damit an, über seine Lieblingsbücher zu schreiben. „Dann merken die Leute auch, dass man authentisch ist und einem die Geschichten am Herzen liegen“, ist sie der festen Überzeugung.
Jenny findet, dabei solle man offen seine Meinung sagen, dabei aber stets respektvoll bleiben. Dem stimmt Marah zu und merkt an, dass es unerlässlich sei, Kritiken sachlich zu formulieren.
„Kommunikation ist das A und O“, betont Lea. „Wir verurteilen unseren Lesegeschmack nicht untereinander und hetzen nicht gegeneinander.“ Der Umgang innerhalb der Community solle immer freundlich bleiben.
Laut Janine ist es einer der größten Fehler beim Buchbloggen, beleidigende Rezensionen zu verfassen und damit die Menschen dahinter zu verletzen. „Man sollte nie vergessen, dass Autor*innen viel Herzblut und Arbeit in ihre Werke stecken“, erinnert sie an ein höfliches Miteinander.
»Gemeinsame Aktionen und das Supporten untereinander« – Lea
Da die Buchcommunity viel Raum gibt, miteinander zu wachsen und sich untereinander auszutauschen, bietet es sich an, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen. Lea empfiehlt, sich zusammen Aktionen zu überlegen. Diese können zum Beispiel auf Instagram als Kollaborationen hochgeladen werden 🤜🤛
Abseits des Postens sollte man sich natürlich auch über einige wichtige Details informieren. Wie Laura erwähnt, ist beispielsweise ein Impressum nötig. Darüber hinaus dürfe man als Content nur die eigenen Fotos verwenden. Mittlerweile sei es üblich, Fotos und Videos mit dem Handy aufzunehmen. Es müsse also nicht extra teure Ausrüstung angeschafft werden 🎥
Glaub an dich 💚
Die meisten Buchblogger*innen machen die Erfahrung, hin und wieder Zweifel zu hegen.
„Gerade bei Instagram, wenn die Reichweite auf einmal ausbleibt, ist die Frage nicht weit: Sollte ich etwas anders machen?“, berichtet Jenny und auch für die anderen ist dieses Gefühl Normalität.
Marah rät, sich immer wieder bewusst zu machen, ob man selbst hinter seinem Content steht. Das sei das Allerwichtigste und oft liege es nicht am Content, sondern am Algorithmus, falls einmal die Zahlen schlechter werden.
Auch Laura kennt Zweifel und verrät uns stolz: „Meine Community auf #Bookstagram hat mich dann wieder aufgebaut, möchte diese tolle Community nie mehr missen. Es ist also mehr als nur über Bücher bloggen, man findet richtige Freundschaften und teilt seine Leidenschaft: das Lesen. Man sollte nicht allzu viel auf die Zahlen schauen und sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, wieso man mit dem Bloggen begonnen hat. Lasst euch von niemanden auf Zahlen reduzieren.“ 🥰
Was lernen wir also von all diesen lieben Blogger*innen? Das Wichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben und den eigenen Buchblog als ein Medium zu nutzen, um seine Gedankenwelt und seine Leidenschaft auszudrücken. Dadurch bildet sich eine Community aus genau den richtigen Menschen, die das Bloggen zum schönsten Erlebnis machen 💜
»Was mir aber hilft, ist der Gedanke, dass meinen Content nur ich machen kann. In meiner Farbe, mit meiner Stimmung und meinem Vibe. Das kann kein anderer.« – Marius
Danke an alle Bloggenden, mit denen wir für diesen Artikel sprechen durften! Schaut unbedingt auf ihren tollen Buchaccounts vorbei und lasst euch noch mehr inspirieren:
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Eure Maddy und das Chest of Fandoms Team 💚